Die Jugendgruppe der Region Berlin-Brandenburg besuchte den Filmpark Babelsberg

Vier jung gebliebene Mitglieder aus der Region Berlin-Brandenburg wollten eigentlich, so wie es in der Einladung stand, am 19. Juni 2010 im Abenteuerpark Potsdam klettern. Aber aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen war das leider nicht allen möglich. Doch da wir etwas gemeinsam unternehmen wollten, haben wir uns vor Ort für den Besuch des Filmpark Babelsberg entschieden. Gesagt getan, ab in die Autos und hinein in die Kulissen von Film und Fernsehen.

 

Unsere erste Reise, vorbei am Erlebnisrestaurant Prinz Eisenherz, ging durch die Horror-Stadt. Kurzerhand wurde der Jugendvertreter Steffen Hartwig in die Folterkammer verfrachtet und nur durch gute Überredungskunst der anderen Teilnehmer wurde er dann doch bald wieder freigelassen. So blieben Ihm die höllischen Qualen durch den Folterer und das Umweben mit Spinnenseide erspart. Anderen erging es nicht so gut und sie versuchten, aus Ihren Gräbern zu entkommen, was Ihnen nicht gerade leicht gelang.

 

Nachdem wir die Horror-Stadt hinter uns gelassen hatten, ging es durch die Gärten des kleinen Muck zur Filmtiershow, die uns alle sehr beeindruckte. In der Filmtiershow wurde uns gezeigt, wie die spannenden Trainingsmethoden der "tierischen Stars" ablaufen. Wir sahen nicht nur handzahmes Federvieh sondern auch traurige und tote Hunde. Der Hund stellt sich auf Handzeichen der Tiertrainerin hin traurig und jault, legt sich tot auf dem Boden, bellt und winkt den Zuschauern zum Abschied. Die geschieht alles neben der Kamera. Der Hund achtet, wenn gedreht wird, immer auf die Hundetrainer, so bleibt er trotz Geschrei der Schauspieler oder auch lauten Heulens des Martinshorns so lange regungslos liegen, bis die Hundetrainerin das Handzeichen aufhebt.

 

Auch ein Wildvogel konnte in den Arm genommen werden, was ist nur deshalb möglich ist, weil dieser Vogel von Menschenhand aufgezogen wurde und so etwas als ganz "normal" ansieht. Die Wildvögel in der freien Natur würden um sich schlagen und alles Erdenkliche tun, um aus der Umarmung loszukommen.

 

Nach dieser interessanten Filmtiershow gingen wir durch die Westernstraße zum Sandmann-Haus mit originalen Modellen und Fahrzeugen aus über 50-jähriger Sandmannproduktion. Außerdem gab es Einblicke in das Kinofilmstudio für das erste Kinoabenteuer des Sandmanns.

Vorbei am gläsernen Studio vom Radio Teddy ging es zum "Fernsehstudio 1". In diesem Studio wird ein Blick hinter die Kulissen von Fernsehnachrichten und Talkshows geworfen.

 

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die Moderatoren von Nachrichten und Wetter nichts Grünes anhaben? Das liegt an einem Greenscreen. Alle Bilder, die man neben und hinter dem Nachrichtenmoderator sieht, werden auf solch einem Greenscreen eingeblendet. Eine Besucherin des Filmparks wurde gebeten, das Wetter vorzulesen. Sie musste in die Kamera sprechen und hinter sich die entsprechenden Regionen zeigen. Das Blöde daran war nur: Sie durfte sich nicht umdrehen, was Ihr auch nichts genützt hätte, da Sie ja nur eine grüne Wand sah. Also gibt es außerhalb der Sichtbereichs der Kamera einen Monitor, der die Ansicht des Zuschauers zeigt. Es war gar nicht so einfach den Wetterbericht vorzutragen und für uns sehr, sehr lustig diesen "Wetterbericht" anzuschauen.

 

Nachdem wir den Wetterbericht gehört hatten, wurde uns die Arbeit eines Licht-Doubles gezeigt: Wenn Gäste in einer Talkshow auftreten, kann man ja schlecht von Ihnen verlangen, dass Sie Stunden vor der Show auf dem Sofa oder Stuhl sitzen, um sich ordentlich ausleuchten zu lassen. Die Licht-Doubles setzen sich anstelle des Gastes und werden dann entsprechend ausgeleuchtet. So vermeidet man unnötige Schatten. Mal ehrlich: Wer hätte das gewusst?

 

Danach wurde uns gezeigt, wie sich das Badezimmer in der erfolgreichen Disneyproduktion "Hexe Lilli" gedreht hat. Der Raum ist in einem "Hamsterrad" aufgebaut, die Badewanne und Toilette sind im Raum fest eingebaut. Das "Hamsterrad" wird durch Muskelkraft gedreht, die Schauspieler laufen die Wände hoch und die Kamera bleibt fest an ihrem Standort. Mit entsprechendem Schnitt sieht es dann aus, als würden die Sachen und die Schauspieler wild im drehenden Badezimmer herumwirbeln.

Abschließend wurde in einem Set aus der sicher vielen bekannten erfolgreichen Daily Soap (Seifenoper) "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" mithilfe von Zuschauen eine Szene gedreht. Diese wurde dann durch entsprechenden Schnitt mit einer originalen Szene aus der Serie zusammengefügt. So entstand der Eindruck, dass alles so aufgenommen wurde bzw. passiert ist.

 

Als die letzte Klappe im "Fernsehstudio 1" gefallen war, machten wir eine kleine Bootsfahrt durch Janoschs Traumland und dann ging es zum originalen Außenset von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". So sah man, dass das Außenset eine reine Holzkonstruktion ist. Durch entsprechende Kameraführung und Schnitt sieht es so aus, als ob der Schauspieler in ein Haus hineingeht. In Wirklichkeit aber geht er durch die Tür in die Holzkonstruktion und macht diese zu. Nachdem die Kamera ausgeschaltet ist, kommt er wieder heraus und dann wird im Studio der Eintritt in das Haus gedreht. Die "Fenster" der Holzkonstruktion sind so gestaltet, dass es den Anschein hat, die Wohnungen wären bewohnt. Falls die Wohnungen in der Serie einen Balkon haben, sind diese nicht im Außenset integriert, denn die Konstruktion ist nicht dafür ausgelegt einen Schauspieler zu tragen.

Da Produktwerbung in Filmen und Serien den Produktionsfirmen teuer zu stehen kommt, sind alle Getränke, Zeitschriften und Plakate, die in der Serie vorkommen, durch Designer gestaltet worden.

 

Den krönenden Abschluss des Besuchs im Filmpark Babelsberg bildete die Stunt-Show in einem Vulkan. Inmitten dieses Vulkans zeigte die Stuntcrew Autocrashs, Motorradsprünge, Kampfszenen, Feuerstunts, rasante Verfolgungsjagden und Sprünge aus atemberaubender Höhe. Die Crew wirkte auch im Quentin Tarantino's aktuellem Kinofilm "Inglourious Basterds" mit.

 

Für unsere Gruppe ging ein spannender, erlebnisreicher Tag zu Ende. Die Begeisterung lässt sich sicher nachvollziehen, doch warum sollte ich noch mehr berichten?

 

Mein Tipp: Sollten Sie Berlin oder Potsdam besuchen, dann schauen Sie unbedingt auch mal hinter die Kulissen von Film und Fernsehen. Sie werden genauso begeistert sein.

Steffen Hartwig

 

  

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